ATU-Anleihegläubiger wehren sich gerichtlich und außergerichtlich gegen Schuldenschnitt.
ATU hat mit einer finanziellen Restrukturierung die Gläubiger der Anleihe ISIN XS0202043898 mit einer Nominale von 150 Million EUR komplett geschnitten. Die Anleihegläubiger verlieren ihr komplettes Geld. Wir vertreten zahlreiche Anleihegläubiger, die sich diesen rücksichtslosen, vollständigen Schuldenschnitt nicht gefallen lassen und werden im Laufe des Jahres 2017 gerichtlich gegen ATU vorgehen.
Denn ATU teilte mit:
„Im Rahmen der finanziellen Restrukturierung wird die im Oktober 2014 fällige variabel verzinsliche nachrangige Anleihe über EUR 150 Millionen (ISIN XS0202043898) sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Verbindlichkeiten nicht zurückbezahlt oder anderweitig entschädigt.“
Und weiter: „A.T.U, der Marktführer im deutschen Kfz-Service, hat seine finanzielle Neuaufstellung erfolgreich abgeschlossen. Wie im Dezember angekündigt, konnte die Schuldenlast des Unternehmens um mehr als EUR 600 Millionen gesenkt werden. Gleichzeitig stehen dem Unternehmen frisches Kapital in Höhe von mehr als EUR 100 Millionen sowie zusätzliche Kreditlinien über EUR 75 Millionen zur Verfügung.“
Überdies teilte Herr Mike Otto, zuständig für Investor Relations bei ATU mit:
„dass sämtliche Verbindlichkeiten der A.T.U Gruppe aus oder im Zusammenhang mit den von der A.T.U AUTO-TEILE-UNGER INVESTMENT GMBH & CO. KG begebenen “ € 150,000,000 Floating Rate Senior Notes due 2014″, ISIN XS0202043898 (die „Anleihe“), mit Wirkung vom 24. Januar 2014 erloschen sind. A.T.U bedauert, dass dieser für Sie sicherlich harte und schwer nachvollziehbare Schritt notwendig wurde.“
Wir sind der Ansicht, dass dieser Schuldenschnitt, der völlig ohne Beteiligung und ohne Information der Anleihegläubiger erfolgt ist, unwirksam ist. Überdies ist überhaupt nicht nachvollziehbar, weshalb die Anleihe völlig unerwartet und überraschend nachrangig sein soll. Außerdem wurden die Anleihegläubiger benachteiligt, da die Anleihegelder an Tochtergesellschaften weitergereicht wurden, welche andere Darlehen ohne erkennbaren Grund vorrangig zurückführten. Vor deutschen Gerichten werden wir daher spätestens im Jahr 2017 für zahlreiche Anleihegläubiger Klage einreichen. Dabei arbeiten wir intensiv mit der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, München (SdK) zusammen.